Die Dokumentation “DAVID LYNCH : THE ART OF LIFE” widmet sich dem Regisseur und Meister des surrealen amerikanischen Kinos David Lynch. Meisterwerke wie “Twin Peaks“, “Dune – Der Wüstenplanet“, “Lost Highway“, “Mulholland Drive“, “Blue Velvet” oder “Wild at Heart” entspringen seiner Feder als Drehbuchautor und wurden durch ihn als Regisseur realisiert. Nun beschäftigt sich der Film “DAVID LYNCH : THE ART OF LIFE” mit dem Menschen hinter diesen Geschichten. Wir haben uns die Dokumentation vorab angeschaut.

 

Inhalt

Die Dokumentation DAVID LYNCH : THE ART OF LIFE zeigt vor allem den Maler David Lynch in seinem Haus und Atelier in den Hollywood Hills, in Gedanken vertieft bei seiner Arbeit –  malend, zeichnend, Bilder schaffend, kettenrauchend. Aus dieser Ruhe und bedächtigen Langsamkeit heraus, läßt der Film uns an seiner Gedankenwelt teilhaben.
Rückblickend erzählt er Geschichten und Begegnungen von seiner frühesten Kindheit an, bis zu seinem ikonischen Erstlingsfilm “Eraserhead” im Jahre 1977,
die ihn nachhaltig geprägt haben oder die er einfach für erzählenswert hält.
Wenn er von seiner als dunkel empfunden Zeit in Philadelphia berichtet oder von einem Abend, an dem er als Kind bis in die Nacht hinein auf der Straße mit seinem Bruder spielte
und plötzlich aus dem Halbdunkel eine vollkommen nackte, blutende Frau auftaucht, die sich vor ihm weinend an den Straßenrand setzt,
so tut er dies unterlegt mit präzisen Daten von Zeit, Raum und Empfindungen, ohne aber eine persönliche Wertung einfließen zu lassen. Die Geschichten sollen für sich sprechen. Mitunter fängt er eine Anekdote an, um im Verlauf festzustellen, dass sie doch nicht passt und verwirft sie wieder. Den Ausgang dieser begonnen Geschichte behält er für sich.
So rätselhaft seine Begegnungen und die Rückblicke seines Lebens erscheinen, so traumzänzerisch sicher kommt er durch das jahrelange Experimentieren mit Formen und Stilen beim Malen zum Filmen, als Erweiterung seiner Kunst. Mit seinem experimentellen Film “The Grandmother” erregt er die Aufmerksamkeit von Tony Vellani, der sich dafür einsetzt, dass er ein Stipendium am neuen Center for Advanced Filmstudies des AFI in Los Angeles erhielt.
Dort drehte er seinen Film “Eraserhead“, welcher der Grundstein für seine spätere Karriere werden sollte.

Fazit

David Lynch galt mit seinen Filmen immer als eigenenwilliger Independent Regisseur mit ganz charakteristischer Bild- und Tonsprache. Oftmals gaben seine Werke mehr Rätsel auf, als sie Lösungen anboten. Ganz ähnlich verhält es sich bei dieser Dokumentation. Rational ist dieser David Lynch nicht zu erfassen, doch spürt man, was ihn zu dem werden liess, was er ist, ohne es im Nachhinein benennen zu können.
Neu für mich war, die tiefe Hingabe für die Malerei. Seine Werke wirken deutlich verstörender als seine Filme, sodass sein Vater ihm dringend riet, professinelle Hilfe aufzusuchen.
Sie erinnerten mich oft an die Booklets von Marilyn Manson – morbide, schwarz und tödlich.
Leider hört der Film noch vor seiner roßen Laufbahn als Regisseur auf.
Spannend wäre es gewesen zu erfahren, wie er es schaffte mit seiner Künstlernatur, gefangen in seiner dunklen, sphärischen Gedankenwelt,
auf der Bühne des großen Films zu bestehen.


 

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About Sebastian

Sebastian ist bei "Fashion Meets Media" zuständig für die Rubriken "Media" und "Meets". Dafür ist er auf PR-Events und Screenings rund um Film und Fernsehen unterwegs, macht Interviews, Fotos und Videos. Außerhalb von "Fashion Meets Media" ist Sebastian als Schauspieler unterwegs. Alle News zu seinen neuesten Projekten könnt Ihr auf www.sebastian-achilles.de finden.