Jeonga Choi ist in Seoul geboren und hätte in Sydney nach einer Ausbildung Kindergartenerzieherin werden können. Es kam aber anders. Denn über Zufälle machte sie ihr Hobby plötzlich zum Beruf und wurde Hutdesignerin. So gründete sie 2011 ihr Hutlabel Jeonga Choi Berlin. Die Ergebnisse sind bemerkenswert. Ein Gespräch.

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Jeonga, wie bist Du auf die Idee gekommen, plötzlich Hüte zu kreieren?

JEONGA

Jeonga Choi

Als ich in Sydney wohnte, kreierte ich mir eigene Hutdesigns. Es
war mein Hobby und ich designte allein für mich. Doch Freunde und Bekannte mochten meine Kreationen und wollten auch gern ein Exemplar. So begann ich auch für andere Menschen Hutkreationen zu fertigen.

In Berlin hast Du dann aber erst Dein Label gegründet. Warum Berlin? 

Ich reiste durch Europa und dabei besuchte ich auch Berlin. Hier fühlte ich mich so frei und inspiriert. Und schließlich traf ich hier auch meinen Freund.

Was magst Du an der Hutmacherei?

Es fühlt sich wie Architektur für den Menschen an.

Für die kommende Frühjahr-/Sommerkollektion kooperierst Du mit der Berliner Designerin Malaika Raiss. Wie kam es dazu? 

Diese Möglichkeit ergab sich durch meinen PR-Agenten, der auch mit Malaika Raiss in Kontakt steht. Malaika war auf der Suche nach einem Hutmacher für ihre neue Kollektion.

Hast Du sie dann auch getroffen? 

Ja, mehrere Male sogar. Wir trafen uns im Mai diesen Jahres zum ersten Mal. Sie hatte schon ein paar Teile ihrer Kollektion fertig, sonst Skizzen und Materialproben. Anhand dieser kreierten wir die Designs für die Hüte.

Was magst Du an Malaika Raiss? 

Sie ist einfach süß und so offen. Malaika schaut gern einmal über den Tellerrand und ist sehr begabt. Sie hat ein Gefühl dafür, Materialien und Muster zu kombinieren und diese in großartige Designs zu verwandeln.

Mit wem würdest Du denn gern einmal kooperieren? 

Ich würde sehr gern mit Augustin Teboul kooperieren. Aber leider kreieren sie ihre eigenen Hutdesigns (lacht). Kaviar Gauche würde aber auch sehr gut passen, da sie Brautkleider kreieren und ich den passenden Kopfschmuck.

Wie viele Hüte hast Du letzte Woche verkauft?

Fünf. Alle für Hochzeiten.

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Der Leather Blossom Comb

Welche Kreation ist Dein derzeitiger Bestseller?

Im Moment sind es wirklich der Hochzeitsschmuck, insbesondere der Leather Blossom Comb. Die Leute lieben Leder derzeit, da Lederkreationen noch eine Nische sind. Und sie sehen aus wie Porzellan.

Du kreierst für Frauen. Warum nicht auch für Männer?

Männerkreationen sind doch langweilig. Bei Frauen kann man sich so richtig austoben. Aber die Herren greifen lieber zu konservativen Kreationen. Noch (lacht).

Woran arbeitest Du derzeit?

Derzeit pausiere ich für eine Kollektion, da ich im Oktober mein erstes Kind erwarte.

Als Du selbst ein Kind warst, träumtest Du davon…? 

…eine Sängerin zu werden.

Was ist Dein unentdecktes Talent? 

Ich spiele leidenschaftlich gern Klavier. Leider habe ich derzeit keins. Aber in Sydney spielte ich sehr oft.

Wen würdest Du gern einmal treffen?

Ich würde gern einmal den Künstler Ai Weiwei treffen. Er ist eine sehr interessant Person. Ich würde ihn gern einmal fragen, welche Gedanken ihm durch den Kopf gehen. Die sind bestimmt verrückt (lacht).

Wie schaut ein normaler Arbeitstag von Dir aus?

Ich stehe gegen acht Uhr auf, mache mir einen Kaffee, checke meine Emails und bereite Verkäufe vor.

Was machst Du nach diesem Interview? 

Ich muss mich noch an eine Hochzeitskreation setzen.

Fotocredits (Header und Fotos der MalaikaRaiss SS16 Show, links und recht): Mercedes-Benz Fashion

Fotocredit (MalaikaRaiss SS16 Show, Mitte): Kai Jakob

Fotocredits (sonstige Fotos): Jeonga Choi Berlin

1 Comment on "Jeonga Choi: “Ai Weiweis Gedanken interessieren mich.”"

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