Wir schreiben das Jahr 2019. 42 Jahre liegen mittlerweile zwischen dem ersten Star Wars Film – “Episode IV – A New Hope” und dem 18. Dezember des Jahres 2019, in dem sich die Krieg der Sterne Saga mit “Episode IX – The rise of Skywalker” dem Ende nähert – dem Ende einer Ära. Vieles hat sich getan im Star Wars Universum – von Prequel, Sequel, Original und Spin Offs. Mit Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers soll nun die Geschichte laut dem neuen Rechteinhaber Disney in einem fulminanten Finale enden. Wir haben uns den Film für Euch vorab angeschaut.


Was habe ich mich gefreut auf den neuen und letzten Teil der Star Wars Saga und auf die Chance Disneys, diese legendäre Geschichte auf dem Olymp enden zu lassen. Denn ganz ehrlich, einiges hat Disney als neuer Besitzer der Reihe unglaublich gut und deutlich besser als der Original-Schöpfer George Lucas gemacht – allem voran der Look. Ja, ich liebe den Look, den Disney mit dem Relaunch der Star Wars Reihe seit “Episode VII – Das Erwachen der Macht” kreiert hat. Er ist dunkel, er ist dreckig und er sieht nach großem Kino aus. Man sieht förmlich die Körnung des Filmmaterials, auf denen die Szenen gebrannt worden sind. Natürlich ist klar, dass das alles digital ist – muss man aber auch erstmal auf diesem Niveau hinkriegen, habe ich so eher selten bis gar nicht gesehen. Disney hat durch die Verpflichtung von Regisseur J.J.Abrams eine ganz eigene, unique Optik entworfen. Analog dazu steht das Set Design, welche dem Fan wahre Wonneschauer über den Rücken zaubert. Es ist schier eine wahre Freude mit wieviel Wissen und Liebe zum Detail zahlreiche Querverweise zu den Ursprungsfilmen der Episoden IV – VI in Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers steckt.
Auch der Soundtrack umspielt die zahlreichen epochalen Motive, der mittlerweile zum musikalischen Allgemeingut gewordenen Kompositionen von John Williams.
Soweit hat Disney perfekte Rahmenbedingungen für den zunächst letzten
Film der Reihe und angedachten Abschluss der Saga geschaffen.
Leider aber auch nur soweit.
Unter der Federführung des Disney-Konzerns hat man es von Produktionsseite von Anfang an nur vereinzelt geschafft, Charaktere zu kreieren, bei denen der Zuschauer mitfiebert, emotional berührt oder zumindest angenehm überrascht wird. Natürlich wiegt das Erbe, welches durch ikonische Figuren wie Luke Skywalker, Han Solo, Prinzessin Leia und Darth Vader geschaffen wurde, schwer. Dennoch ist es gefährlich für einen Film, dessen Geschichte durch zwei gegeneinander kämpfende Fraktionen definiert und vorangetrieben wird, die eine Fraktion schauspielerisch im Regen stehen zu lassen.
Allen voran das dynamische Duo des glattgebügelt-nichtssagenden Spiels auf Seiten der Rebellen in Gestalt von Oscar Isaac als ‘Poe Dameron’ und John Boyega als ‘Finn’, verursacht doch schon deutliche Verwunderung, wie diese beiden es überhaupt in den Cast, geschweige denn den Hauptcast, geschafft haben. Oftmals beschleicht einen das Gefühl, einer Musical-Klasse im Anfangssemester bei ihren ersten Schauspielstunden beizuwohnen. Das einzige, was den Musical Eleven als auch dem dynamischen Duo übrig bleibt, ist zu behaupten, der spielerischen Aufgabe gewachsen zu sein, ganz nach dem Motto „If you can’t make it, fake it” — das könnte auch funktionieren, würde das Ensemble auf einem homogen-niedrigen Level agieren. Aber gegenüber einem Adam Driver als ‘Kylo Ren’ mit seiner alles durchdringenden Präsenz und seinem großartig-tiefgründigen Spiel, bis zu den kurzen Auftritten alter Legenden (welche das genau sind, wird nicht verraten), die mit einem Bruchteil der Screenzeit das schaffen, was andere Schauspielkollegen (siehe ‘Dynamisches Duo’) in drei Filmen nicht hinbekommen, sind die Spieler aus der Kreisklasse hoffnungslos verloren. Und wieder stellt man sich die Frage, wer auf die Idee gekommen ist, wahllos blasse Charaktere mit noch blasseren Darstellern vor die Kamera zu stellen, in der Hoffnung der Zuschauer möge sich doch mit irgendeinem des bunten Potpourries identifizieren und emotional mitgehen.
Auch die Storyline, welche über die ganze Distanz des Filmes recht solide daherkommt, ist immer wieder mit waschechten „Gurken” bestückt, die im Publikum unfreiwillige Lacher generieren.
Dabei möchte man als Fan diesen Film doch gut finden, man möchte mitfiebern, man möchte auch weiterhin für die Rebellion sein und nicht in Ermangelung von identitätsstiftenden Charakteren zum Imperium überlaufen – die Umsetzung dieses Wunsches wird einem bei diesem Finale aber leider wirklich schwer gemacht.
Am Ende bleibt nur der Eindruck, dass man es mit der Reihe versucht hat, aber mittlerweile auch dem größten Fan dämmert, dass nun mal Schluss gemacht werden sollte.

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About Sebastian

Sebastian ist bei "Fashion Meets Media" zuständig für die Rubriken "Media" und "Meets". Dafür ist er auf PR-Events und Screenings rund um Film und Fernsehen unterwegs, macht Interviews, Fotos und Videos. Außerhalb von "Fashion Meets Media" ist Sebastian als Schauspieler unterwegs. Alle News zu seinen neuesten Projekten könnt Ihr auf www.sebastian-achilles.de finden.