Es gibt einen neuen, süßen Trend aus den USA. Er hat sich von Amerika aus über den großen Teich nach Deutschland und nun auch nach Österreich verbreitet – erst via Instagram, nun ist er aber auch bei jedem Offline-Liebhaber angekommen: Die Flowerbox. Wir trafen Nina Brenner, die den Blumentrend mit Jardin de Fleurs seit dem Frühjahr 2017 nun auch in Österreich groß macht.

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Ob im Fenster, auf dem Esstisch oder im Regal – die Blumen von Jardin de Fleurs hübschen jede Ecke auf. (Credit: Fashion-Meets-Media.com)

Manchmal braucht es für einen neuen Trend nicht viel, nur die zündende Idee, zwei Sachen miteinander zu verbinden. Im Fall der Blumenbox ist es die Hutschachtel mit Blumen. Die Österreicherin Nina Brenner entdeckte die Boxen via Internet während ihrer zweijährigen Auszeit als junge Mutter. Etwas Vergleichbares kannte sie aus ihrer Heimat nicht. Daher begann sie zu recherchieren, stieß auf die zwei bereits in Deutschland gut situierten Labels Grace Flowerbox und Fleurs de Paris. Doch Fehlanzeige in Österreich. Insbesondere die konservierten Rosen interessierten sie. Schließlich sind sie von der Logistik auch einfacher als frische Rosen. Schnell war das Konzept geschaffen. In diesem Jahr gründete sie Jardin de Fleurs, im März 2017 eröffnete ihr Online-Shop, im März konnte sie schon im exklusivsten Kaufhaus Österreichs, dem Wiener Steffl, mit einem eigenen Pop-Up-Shop zum Muttertag aufwarten. Sechs Boxgrößen hat Brenner im Angebot, in acht Farben, alle per Hand gefertigt. Die Rosen bezieht sie aus Ecuador, in 23 Rosenfarben. Ständig wird das Sortiment erweitert. Ende August ziehen die Samtboxen in den Online-Shop ein, neben den Boxen werden auch Pins und Strandhandtücher verkauft. Die Designs stammen von der Frankfurter Illustratorin Lumikene, die exklusiv nur für Brenner zeichnet.

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Guten Freunden schenkt man doch….eine Flowerbox? Vielleicht? (Credit: Jenni Koller)

Der schnelle Erfolg erfreut Brenner, lässt sie aber nicht ihre Bodenhaftung verlieren. In einem kleinen Café, nahe dem Stephansdom treffen wir die sympathische Österreicherin. Von Erfolgsallüren keine Spur. Im Gegenteil: Brenner zeigt sich authentisch, realistisch und voller Herzblut für ihr kleines Unternehmen. Beginnt sie einmal zu sprechen, bedarf es eigentlich keiner weiteren Fragen. Es sprudelt einfach so aus ihr heraus….

Fashion-Meets-Media: Blumenboxen sind der neueste Trend aus den USA – Was fasziniert die Leute an diesem Produkt?

Nina Brenner: Die Blumenboxen sind in jedem Fall ein Lifestyle-Produkt – ein bisschen wie der Flamingo oder das Einhorn. Die Influencer auf Instagram hübschen damit ihre Fotos auf, andere sehen die Blumen als Sehnsuchtsprodukt, ähnlich einer Chanel-Tasche. Es gibt halt immer Produkte, bei denen man sich am Ende seiner Träume meint, wenn man sie nur gekauft hat. Den Charme der Blumenboxen macht aber auch ganz konkret der französische Touch, die Hutbox, aus. Aber auch die Farben und die Schleife geben dem Ganzen einen mädchenhaften Zauber. Außerdem sind die Blumen lange haltbar, ein schöner Side-Effect.

Seit März 2017 verkaufst Du unter dem Namen “Jardin de Fleurs” Blumenboxen und bist damit in unglaublich kurzer Zeit unheimlich erfolgreich. Was ist das Rezept Deines Erfolgs?

Ich biete den Kunden immer etwas Neues an. Das Sortiment wird ständig erweitert, seien es Boxen, Farben oder auch Accessoires. Seit neuestem gibt es Ansteckpins, aber auch Strandtücher mit den Zeichnungen von Lumikeme. Ich kann speziell auf Kundenwünsche eingehen, ob nun per Mail, Telefon oder Instagram. Die Hälfte der Bestellungen geht über das Telefon und nicht über den Onlineshop, weil die Kunden die persönliche Betreuung wünschen.

Welche Box läuft denn am besten?

Die weißen XS-Boxen mit hellrosanen oder powderpinken Rosen.

Und am schwierigsten?

Es werden eigentlich alle Boxen sehr gut verkauft. 

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Ein guter Platz für eine Jardin de Fleurs – Blumenbox: Der Esstisch. (Credit: Fashion-Meets-Media.com)

Du verkaufst in Österreich, aber auch in Deutschland. Gibt es kulturelle Unterschiede im Einkaufsverhalten?

Die Österreicher experimentieren weniger. Hier muss es oft der Klassiker sein: rote Rosen mit weißer Box. Die Deutschen sind da etwas offener. Die Acrylbox wurde zuerst von ihnen entdeckt. Interessant ist auch die Symbolik hinter der Anzahl der Blumen. Die Asiaten beispielsweise schenken keine ungerade Anzahl, denn dies brächte Unglück. Bei den Österreichern gehört es sich hingegen nicht, dass eine gerade Anzahl von Rosen verschenkt wird.

Ein Tipp von Dir: Wie bringe ich die Box als Interior-Piece in der Wohnung am besten zur Geltung?

Ach, eigentlich passen sie immer gut. Ich habe sie selbst auf der Bar stehen zwischen Wohnzimmer und Küche. Auf dem Esstisch sehen sie auch toll aus. Die kleinen Boxen passen auf den Schminktisch oder ins Regal.

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Mal was anderes: Die Flowerboxen von Jardin de Fleurs in Acrylboxen. (Credit: Jenni Koller)

Muss ich auch auf etwas bei meinem Arrangement achten?

Nun, zunächst sollten sie nicht im direkten Sonnenlicht stehen, sie werden sich in der Farbe verändern und ausbleichen, auch werden sie trockener. Sie sollten unter keinen Umständen an feuchten Orten wie im Bad stehen.

Und worauf muss ich bei der Pflege achten?

Bloß nicht gießen. (Lacht). Sonst regelmäßig den Staub abpusten, ob mit eigener Puste, Pinsel oder Föhn. Bei letzterem aber darauf achten, dass er auf der niedrigsten und kühlsten Stufe steht.

Woran erkenne ich, dass sie verwelkt sind?

Zunächst: Ein bis zwei Jahre Haltbarkeit ist nur eine relative Maßeinheit. Ich habe Blumen daheim, die stehen bei mir schon seit sieben Jahren. Über die Zeit verflüchtigt sich aber die Elastizität, sie werden brüchiger.

Welche weiteren Pläne hast Du für das Unternehmen?

Eine kleine, süße Boutique im französischen Stil im ersten Bezirk sowie frische Blumen im Sortiment.

Frische Blumen?

Einen Haken gibt es bei den konservierten Rosen: Sie duften nicht. (Schmunzelt.)

Liebe Nina, vielen Dank für das Interview.

Credit für das Featured Image: Jenni Koller. Weitere Informationen zu der begabten, österreichischen Fotografin: hier.

1 Comment on "Im Interview: Nina von Jardin de Fleurs"

  1. Klingt sehr interessant, ich wusste gar nicht, dass diese Boxen so lange halten können. Als Blumenliebhaber klingt das nach dem richtigen für mich 🙂

    Ganz Liebe Grüße,

    Lisa von lisasbl0g.de

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