Das Sacher. Wer einmal einen Trip nach Wien plant, kommt an dem schmucken Hotel nicht vorbei. Und das liegt nicht nur an seiner Lage im ersten Bezirk, sondern auch an seiner reichen Historie, den erlesenen Gästen, der prunkvollen Architektur, nicht zuletzt aber auch an seiner berühmtesten Erfindung, der Sachertorte. Das ZDF widmet sich zwei Abende lang diesem Haus voller Geschichten.

Das Sacher – Die Vorgeschichte

Das Sacher wurde 1876 von Eduard Sacher als “Hôtel de l’Opéra” gegründet, da der in seiner Bausubstanz aus sechs Stadthäusern zusammengesetzte Bau direkt gegenüber der Wiener Oper gelegen ist. Sein Vater, Franz Sacher, war Konditor und gilt als Erfinder der berühmten Sacher Torte, die 1832 zum ersten Mal für das Haus Metternich kreiert wurde. Doch schon 16 Jahre nach Eröffnung starb Eduard Sacher und seine Frau Anna übernahm die Geschäfte.

Die Geschichte des ZDF-Zweiteilers

Die Geschichte des ZDF-Zweiteilers, der heute und am Mittwoch zu jeweils 20.15 Uhr im ZDF zu sehen sein wird, setzt mit dem Tod von Eduard Sacher ein und bildet die Zeit von 1892 bis Ende des Ersten Weltkrieges nach. Im Zentrum der Geschichte stehen zwei historisch belegte Figuren, Anna Sacher (Ursula Strauss) und Portier Sebastian Mayr (Robert Palfrader). Alle anderen Figuren sind fiktiv, wie auch ihre Geschichte. In dieser geht es um zwei Pärchen, die im Sacher einkehren und sich hier das erste Mal begegnen: die österreichische Fürstin Konstanze von Trauenstein (Josefine Preuß) sowie ihr Gemahl Hans Georg von Traunstein (Laurence Rupp) und die Berliner Verlegerin Martha Drehort (Julia Koschitz) und Maximilian Aderhold (Florian Stetter). Allen vieren ist ein Geheimnis gemein: Martha führt bald ein Doppelleben als Schriftstellerin, Konstanze wirft einen doch zu tiefen Blick auf Maximilian und Hans Georg verschweig sein uneheliches Kind Marie (Jana Fritzi Bauer).

Martha Aderhold (Julia Koschitz, l.), Anna Sacher (Ursula Strauss, M.) und Konstanze von Traunstein (Josefine Preuß, r.).

Martha Aderhold (Julia Koschitz, l.), Anna Sacher (Ursula Strauss, M.) und Konstanze von Traunstein (Josefine Preuß, r.).

Der Abspann

So viel der Film an Fiktion aufweist, gleich im Anschluss soll diesem mit “Die Königin von Wien – Anna Sacher und ihr Hotel” entgegengewirkt werden. In der Dokumentation wirft die Wiener Autorin Beate Thalberg ab 21.50 Uhr ein differenzierten Blick auf die ehemalige Hotelleiterin Anna Sacher, die das Hotel einerseits zur Legende und zum Etablissement kaiserlich-königlicher Gäste machte, andererseits aber auch hoch verschuldet nach ihrem Tod hinterließ. 1934 kam es zum Konkurs. Der Familie Gürtler ist es heute zu verdanken, dass das Sacher als Hotel trotz allen historischen Widrigkeiten bis heute fortgeführt werden konnte.

Fazit

Wir freuen uns schon sehr auf zwei gemütliche Fernsehabende und sind gespannt, ob das Wiener Lebensgefühl von einst auf uns überschwappt. Ein wenig sind wir aber auch enttäuscht, dass viel zu vieles fiktive Erzählung bleibt. Lieber wäre uns eine Geschichte im Sinne des Mehrteilers “Adlon” gewesen, der die Familiengeschichte hinter dem Hotel einmal nacherzählt.

 

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